Die Aufgabe für die Zittauer THWler bestand in der Erkundung der Schadenstelle, dem Auffinden der verletzten Personen und deren medizinische Erstversorgung sowie der anschließende patientengerechte Transport aus dem Gebäude. Hierzu konnte wieder auf die bewährten Hilfsmittel aus der vielseitigen Ausstattung des Technischen Zuges zurückgegriffen werden. Über eine Leiter verschafften sie die Helfer Zugang ins Gebäude. Als erstes wurden die Räume aller Wohnungen sowie der Dachboden und der Keller durchsucht. Nachdem die als vermisst gemeldete Anzahl an Personen gefunden wurde, achteten, wie bereits bei der letzten Übung im vergangenen Jahr, auch hier wieder Mitglieder des DLRG Bezirk Zittau e.V. auf die richtige Umsetzung der Maßnahmen zur Ersten Hilfe. Wichtig ist dabei beim Auffinden einer verletzten Person in einer Schadensstelle die Kontrolle der Vitalfunktionen, die Erstversorgung von Verletzungen sowie die Vorbereitung zum Transport aus dem Gefahrenbereich. Dabei muss die verletzte Person ständig betreut werden. So helfen zum Beispiel je nach Situation ein Gespräch mit der verletzten Person um die eventuell einsatzbedingte Wartezeit bis zum Transport zu überbrücken. Ziel ist es dabei, der verletzten Person damit zu zeigen das man sich um Sie kümmert, Sie nicht allein ist und Ihr somit ein beruhigendes Gefühl vermitteln kann.
Nach dem Transport aus der Schadenstelle konnten die verletzten Personen an das (hier nur fiktiv anwesende) medizinische Fachpersonal vom Rettungsdienst übergeben werden. Aufgrund der recht hohen Temperaturen und der Schwierigkeiten beim Transport der Personen durch das sehr enge Treppenhaus über mehrere Etagen hinweg kamen einige THW Helfer an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Da aber genug Hilfskräfte vor Ort waren konnte durch eine Ablösung der Erfolg der Rettungsmaßnahmen sichergestellt werden.
Um zu demonstrieren das eine gründliche, systematische Erkundung der Schadenstelle Grundlage für den Einsatzerfolg ist, befanden sich mehr Personen im Gebäude als ursprünglich gemeldet wurden. Damit sollten den Helfern gezeigt werden das bei einem solchen Einsatz immer unerwartete Situationen auftreten können die ein sofortiges Umdenken oder die richtige Reaktion auf sich schnell ändernde Einsatzbedingungen erfordert. An dieser Stelle ging es konkret darum, dass nach dem Auffinden der bekannten Anzahl vermisster Personen die Suche nicht bereits abgebrochen wird.
Der Transport aus dem Gebäude erfolgte bei dieser Übung hauptsächlich über eine Leiterrutsche über einen Balkon im 1. Stock. Eine Person, in dem Fall der Übungsdummy, konnte mittels Leiterhebel aus dem 2. Stock gerettet werden. Eine stabile Brandschutztür versperrte im Keller den Hilfskräften den Weg. Mithilfe einer Brechstange war der Weg in den Keller aber schnell frei.
Kurz vor Übungsende bekam der Gruppenführer die Information, dass sich trotz gründlicher Durchsuchung des Gebäudes doch noch eine Person im Inneren aufhält. Schnell wurde der Leiterhebel wieder aufgebaut und die letzte Person in kurzer Zeit ebenfalls sicher aus dem Gebäude gebracht. Die Jugendgruppe des THW Zittau nahm auch an der Einsatzübung teil und hatte die Aufgabe die Einsatzstelle im Außenbereich mit mehreren Scheinwerfern auszuleuchten. Dieser Auftrag konnte schnell und fachlich fehlerfrei erledigt werden.
Nach der Auswertung der Übung und dem Verladen der eingesetzten Ausstattung traten die Helfer des THW Zittau nach 4,5 Stunden Einsatzzeit die Rückfahrt zur Dienststelle an. Bis auf kleinere Fehler und Unstimmigkeiten im technischen Ablauf der Übung wurde das Übungsziel jedoch eindeutig erreicht. Die Helfer des THW Zittau konnten ihre Kenntnisse in der Anwendung der Maßnahmen zur Ersten Hilfe und bei der Rettung von Personen aus Schadensstellen weiter vertiefen. Bei den kommenden Ausbildungsdiensten können nun die hier aufgetretenen Fehler analysiert und gezielt beseitigt werden. Dank der Unterstützung des DLRG Bezirk Zittau e.V. und der Zittauer Wohnbaugesellschaft, die uns das Übungsgebäude zur Verfügung stellte, war es für die Helfer des Zittauer THW Ortsverbandes ein zwar anstrengender aber auch abwechslungsreicher und interessanter Ausbildungsdienst.
Hier ein Bericht der Sächischen Zeitung vom 26.05.215
Bilder: R.Szczuka
