Zuerst wurde der LuK-Stab (Leitungs- und Koordinationsstab) des Ortsverbandes besetzt. Zeitgleich wurden die Helfer der Fachgruppe per Funkmeldeempfänger über die Rettungsleitstelle und über Telefon alarmiert. Nach kurzen Vorbereitungen und einer Einweisung der Führungskräfte starteten die Zittauer Pumpenspezialisten mit drei Fahrzeugen voll gepackt mit Technik zur Hochwasserabwehr in Richtung Flöha. Die Zittauer Hannibal-Pumpe mit einer Fördermenge von bis zu 5000l/min war natürlich auch dabei. Kurz vor 18:00 Uhr erreichten sie ihr Ziel am Stützpunkt der Flöhaer Feuerwehr und begann mit dem Aufbau der Pumptechnik. Die Zittauer Helfer richteten eine Schichtbetrieb ein um die Pumpen rund um die Uhr betreiben zu können.
03.06.2013
Bis zum frühen Morgen wurde die Pumpen an der am Vorabend ausgewählten Stelle betrieben. Nach einer Verlegung unmittelbar an die durch Flöha fließende Zschopau an der Bundesstraße 180 und dem Aufbau am neuen Einsatzort liefen die Pumpen aus Zittau auch hier wieder den ganzen Tag ununterbrochen.
04.06.2013
Nachdem im Verlauf des Vormittages der Katastrophenalarm für das Gebiet um Flöha aufgehoben wurde liefen die Pumpen an der gestern begonnen Einsatzstelle noch bis zum Mittag. Anschließend begannen die Zittauer Pumpenspezialisten mit dem Rückbau und der Verladung der Technik. Am Nachnittag begann die Verlegung der Einheit aus Flöha nach Pirna. Nach Ankunft im dortigen Ortsverband und der Anmeldung beim LuK-Stab wurde den Zittauer Helfern schnell eine neue Einsatzstelle zugewiesen. Ziel war die Malzfabrik im nahen Heidenau, ein den Zittauer Helfern nicht unbekanntes Gebiet. Bereits im Frühjahr 2006 hatten die Kameraden hier ihren Einsatzschwerpunkt. Doch es sollte anders kommen. Unmittelbar vor Abfahrt nach Heidenau kam die Meldung, dass eine Anfahrt zur Einsatzstelle in Heidenau wegen Überflutung der Straßen nicht mehr möglich ist. Daraufhin beschloss man die Nacht im Pirnaer Ortsverband zu verbringen und bis zum frühen Morgen eine neue Einsatzstelle für die Zittauer Pumptechnik zu finden.
05.06.2013
In der Nacht zum Mittwoch waren drei Zittauer Helfer zusammen mit den Kameraden aus Pirna zum Sandsackverbau unterwegs.
Drei weitere Helfer des Zittauer Ortsverbandes erhielten am Morgen den Auftrag eine Einsatzstelle in Kirnitzschtal mit Sandsäcken zu sichern. Dieser Auftrag konnte noch am Vormittag abgeschlossen werden und die Helfer kehrten in den Ortsverband Pirna zurück.
Gleichzeitig machte sich ein THW Trupp aus sechs Helfern, darunter 4 Zittauer, auf den Weg Richtung Elbe. Gemeinsam mit anderen Einsatzkräften befuhren sie die Elbe um Treibgut zu sichern und somit größere Schäden zum Beispiel an den Brückenpfeilern zu vermeiden. Auch dieser Auftrag konnte erfolgreich zum Abschluss gebracht werde.
Am Nachmittag erhielt die Zittauer WP den Auftrag zu einer neuen Einsatzstelle in Dresden zu verlegen an der sie ca. eine Stunde später eintraf. Hier am Hochwasserschutztor an der Weißeritzstraße wurden die Pumpen wieder aufgebaut um durchsickerndes Wasser abzupumpen. Außerdem musste ein kleiner Sandsackwall errichtet werden um das Wasser für die Pumpen zu sammeln.
Ein Teil der Zittauer WP wechselte noch in der Nacht zum 06.06.2013 auf die andere Seite der Marienbrücke zum Hochwasserschutztor am Ostra-Ufer zur Unterstützung der Dresdner Stadtwerke, die hier bereits mit dem Abpumpen des Sickerwasser und dem Entleeren eines Schachtes begonnen hatten.
06.06.2013
Im Schichtbetrieb lief die 5000l/min Hannibalpumpe auch hier am Ostra-Ufer rund um die Uhr. Unterstützt durch mehrere kleiner Tauchpumpen konnte hier ein Durchdringen des Wasser verhindert werden. Am Nachmittag erreichten vier weitere Helfer des OV Zittau zur personellen Verstärkung und Sicherstellung des Schichtbetriebes die Einsatzstelle.
07.06.2013
Nachdem die Stadtwerke Dresden ihre Pumptechnik an eine andere Stelle verlegten wurde die Einsatzstelle am Ostra-Ufer komplett von der Fachgruppe Wasserschaden Pumpen übernommen um ein Durchsickern der Wassermassen zu verhindern. Tag und Nacht stehen die Zittauer THWler an der Einsatzstelle um bei Gefahr schnell reagieren zu können.
08.06.2013
In den späten Nachmittagsstunden beendete die Zittauer Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen ihre Arbeiten am Hochwasserschutztor am Ostra-Ufer. Durch den kontinuierlich sinkenden Pegel war der Einsatz der Zittauer Hochleistungspumpen nicht mehr notwendig, so dass hier die Feuerwehr den Einsatzort zur weiteren Überwachung übernehmen konnte. Die Helfer der Fachgruppe waren nach erfolgter Beräumung der Einsatzstelle und der Rückfahrt zum Quartier bereit für neue Aufgaben.
09.06.2013
Seit genau einer Woche sind die Zittauer nun im Einsatz. Eine Woche mit viel Wasser, viel Arbeit und wenig Schlaf. Jedoch die Gewissheit hier in Dresden wertvolle Hilfe zu leisten motiviert die Helfer jeden Tag aufs Neue. Am Sonntagvormittag trafen neue Kräfte aus Zittau zur Ablösung der Helfer, die am Montag morgen wieder dringend an ihrem Arbeitsplatz gebraucht werden, ein. Zur Zeit ist das Zittauer THW mit noch 10 ehrenamtlichen Kräften im Einsatz.
Am Nachmittag kam der neue Einsatzauftrag. Er führte die Pumpenspezialisten nach Dresden Laubegast. Hier wartete ein überflutetes Grundstück und eine voll gelaufene Tiefgarage auf die Zittauer Pumptechnik. Während die Pumparbeiten an dem Grundstück recht schnell abgeschlossen werden konnten, wird die 5000l/min Hannibal voraussichtlich noch die ganze Nacht an der Tiefgarage im Einsatz sein.
10.06.2013
Wie bereits gestern so waren auch heute die Tiefgaragen auf der Troppauer Straße in Dresden fest in der Hand der Zittauer Pumpenexperten.
Nach der Freigabe durch einen Statiker wurde die Hannibalpumpe wieder vor einer Tiefgarageneinfahrt in Position gebracht. Erschwerend kam hier eine Straßenbaustelle unmittelbar vor dem Eingang der Garage hinzu. Nun soll in geschätzten 8 bis 10 Stunden auch hier nichts mehr vom Hochwasser zu sehen sein. Viel Zeit zum Kräftetanken gab es nach dem erfolgreichen Leerpumpen der Tiefgarage nicht. Nach einer kurzen Erkundung wartete nur wenige Häuser weiter die nächste Tiefgarage.
11.06.2013
Im Laufe des Tages konnte eine weitere Tiefgarage Wasserfrei gemeldet werden. Zur nächsten Einsatzstelle, einem Geschäftshaus auf der Österreicher Straße waren es nur wenige Meter.
Hier arbeitete bereits eine THW Bergungsgruppe an der Beseitigung der Schäden. Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen übernahm mit ihrer Pumpenausstattung wieder den Auftrag das Wasser aus einer Tiefgarage zu entfernen. Diese Einsatzstelle wird vorausichtlich in den Mittagsstunden 12.06.2013 abgeschlossen sein.
Hier ein Bericht der Sächsischen Zeitung vom 04.06.2013
Bilder: Bilder: N.Hermann (1, 3), T.Beck (2), R.Szczuka (4-6, 9-11)
Die Bilder Nr. 7 und Nr. 8 wurden uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: Alexander Emmert, contact@alexanderemmert.de
