Einsatz Gefahrenbeseitigung auf dem alten NVA Gelände

Zum letzten Dienst am 22. Dezember 2012 stand für die Zittauer THW Helfer die Beseitigung einer akuten Gefahr durch herab fallende Gegenstände auf dem Dienstplan. In den Bäumen am Rande des alten Exerzierplatzes, unmittelbar vor dem THW Dienstgebäude hing in etwa 10m Höhe ein 6m langer Stahlträger.

Der Stahlträger hoch oben in den Bäumen.

Der Stahlträger und die an ihm befestigten Metallscheiben und Drahtseile gehörten zu einer alten Handgranaten-Übungswurfanlage der ehemaligen NVA Offiziershochschule. Im Laufe der vergangenen 22 Jahre seit Stilllegung der Offiziershochschule wurde der Stahlträger mit den wachsenden Bäumen in die Höhe gehoben. Dabei löste sich die Halterung auf einer Seite, so dass der Stahlträger nur noch an einem Ende an einem Baum befestigt war und bereits bei starkem Wind hin und her schwankte. Das Gelände auf dem alten Exerzierplatz wird teilweise als Parkplatz für die benachbarte Berufsschule genutzt. Auf dem weitläufigen Areal spielen manchmal Kinder und im Herbst streifen Pilzsammler über das Gelände. Da die Gefahr des herabstürzens immer größer wurde und niemand einschätzen konnte wie lange der Träger noch in den Bäumen hielt, entschieden sich die Führungskräfte des Zittauer THW Ortsverbandes im Rahmen einer Einsatzübung den Träger zu entfernen.

Nach der Einweisung der Helfer wurde gemeinsam beraten wie der Stahlträger am schnellsten und sichersten entfernt werden konnte. Der erste Versuch, ihn mit Hilfe der Seilwinde des GKW 1 aus den Bäumen zu ziehen schlug fehl. Er konnte nur ein Stück bewegt werden, hing aber noch immer fest an einem Baum. Auch ein weiterer Versuch mit Hilfe der Seilwinde in die entgegengesetzte Richtung zu ziehen brachte nicht den gewünschten Erfolg. Zudem erschwerte einsetzender Schneefall die Arbeiten. Nachdem Martin Hinke, Gruppenführer der 2. Bergungsgruppe, sich über gut gesicherte Leitern ein Bild von der Befestigung des Trägers in der Baumkrone machte, stand schnell fest, das der ganze Ast zusammen mit dem Träger entfernt werden musste. Der Träger war mit einer Stahlkette, die sich bereits sehr tief in den starken Ast eingeschnitten hatte, am Baum befestigt. Der Einschnitt war so tief das die Bruchsicherheit des Astes nicht mehr gegeben war. Ein Absägen mit der Kettensäge kam aufgrund der Höhe und der Gefahr beim herabfallen des Astes und des Trägers nicht in Frage. So entschied man sich, den Ast mit der wesentlich leichteren elektrischen Säbelsäge nur soweit einzuschneiden, dass eine Bruchstelle entstand. Anschließend konnte wieder mit Hilfe der Seilwinde der Ast mit dem Träger aus der Baumkrone gezogen werden.

Während des Einsatzes zeigte sich wieder einmal, wie eine scheinbar einfache Aufgabe im Verlauf der Arbeiten durch immer neue Schwierigkeiten und wechselnde Gegebenheiten ein schnelles Umdenken und immer neue Planungen erforderlich machte. Mit Hilfe der vielseitigen Ausstattung der THW Bergungsgruppen und der sehr guten Ausbildung der Zittauer Helfer konnte auch dieser Einsatz erfolgreich beendet werden.

Bilder: R.Szczuka


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