20 Jahre THW Ortsverband Zittau

20 Jahre Technisches Hilfswerk in Zittau sind 20 Jahre technische Hilfe im Dreiländereck Deutschland – Tschechien – Polen. Anlass für einen internationalen Festakt.

Neben dem Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit wurde am vergangenen Samstag im Rahmen des Festaktes 20 Jahre Ortsverband Zittau auch der Einzug in das neue Dienstgebäude gefeiert. Ronald Szczuka, Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerk in Zittau, konnte zahlreiche Gäste begrüßen und deren Glückwünsche entgegennehmen.

Manfred Metzger, THW-Landesbeauftragter für Sachsen, Thüringen, erinnerte in seiner Festansprache an die Aufbruchstimmung, die 1992 herrschte. Der Ortsverband Zittau wurde gegründet und manche bürokratische Hürde sei durch das Engagement der Gründungsmitglieder und nicht zuletzt durch die Unterstützung aus den westlichen Bundesländern genommen worden.

In den vergangenen 20 Jahren könne man auf viele bedeutende Einsätze und Übungen zurückblicken. Nach dem Jahrtausendwechsel zeichnete sich die besondere geografische Lage im Dreiländereck Polen – Deutschland – Tschechien immer deutlicher ab. 2001 wurde im Rahmen der Europawanderung ein 35 Meter langer Steg über die Neiße errichtet. Die Zusammenarbeit mit den polnischen und tschechischen Feuerwehrkräften erfolgte schon weit vor den offiziell vertraglich geregelten Vereinbarungen. Neben der Beteiligung an der in Tschechien durchgeführten internationalen Übung „Albis 2008“ hob Manfred Metzger auch die Einsätze während der Jahrhundertflut 2002 und dem bisher einsatzreichsten Jahr 2010 hervor: Die Helferinnen und Helfer aus Zittau kämpften mehrfach gegen Hochwasser und Schneechaos an.

Die von Metzger angesprochenen Kooperationen mit der tschechischen und polnischen Feuerwehr wurde auch verdeutlicht durch die Anwesenheit von Oberst Frantisek Zadina, stv. Generaldirektor des Feuerwehr-Rettungskorps der Tschechischen Republik, und Oberst Andrezej Szczesniak, Kommandant der Staatlichen Polnischen Feuerwehr der Wojewodschaft Niederschlesien. Beide unterstrichen in ihren Grußworten, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Katastrophenschutz für die beteiligten Länder ist. Der Gedanke des gemeinsamen Europas wird in diesem Bereich aktiv gelebt. In gemeinsamen Übungen, aber auch in realen Einsätzen, konnte man sich bereits von der deutschen Leistungsfähigkeit und dem ehrenamtlichen Engagement überzeugen. Beide Vertreter dankten für diese Einsatzbereitschaft in den vergangenen Jahren und wünschten sich weiterhin eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Organisationen. Signalisiert wurde dabei, dass der Ausbildungs- sowie Kameradschaftsgedanke und weniger der schwerwiegende Katastrophenfall im Mittelpunkt stehen sollte. „Leider befinden wir uns aber in turbulenten Zeiten und Gefahren machen vor Grenzen keinen Halt“, sagte Oberst Frantisek Zadina.

Weitere Grußworte sprachen Marcus Ulbig, sächsischer Staatsminister des Inneren, Dr. Stephan Meyer, Mitglied des sächsischen Landtages, und Michael Hiltscher, Bürgermeister der Stadt Zittau. Die drei politischen Vertreter stellten die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements für die Gesellschaft in den Mittelpunkt. Dabei sei besonders zu würdigen, dass die in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr engagierten Helferinnen und Helfer während ihrer Arbeit private Befindlichkeiten hinter das Wohl der Mitmenschen stellen und oftmals unter Einsatz ihres Lebens helfen. Das sei heute nicht mehr selbstverständlich und nur möglich, wenn die Familien vollkommen hinter diesem Engagement stehen. In den kommenden Jahren werde es immer komplizierter werden, solche Menschen für das Ehrenamt motivieren zu können. Zudem werde die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen weiter zunehmen. Strukturschwache Gegenden, wie das Dreiländereck in Sachsen, würden besonders mit den Konsequenzen zu kämpfen haben.

Abschließend gratulierte Gerald Hiemer, THW-Landessprecher für Sachsen, stellvertretend für alle sächsischen Kameradinnen und Kameraden dem Zittauer Ortsverband zum 20jährigen Jubiläum und dankte für das ununterbrochen gezeigte Engagement und wünschte viel Spaß und Energie für die Arbeit im Ortsverband in den kommenden Jahren.

Bernd Frotscher, zweiter Schirrmeister und Sicherheitsbeauftragter des Ortsverbandes, wurde während des Festaktes durch Dr. Marcus von Salisch, ständiger Vertreter des THW-Landesbeauftragten, für seine Verdienste mit dem Helferzeichen in Gold ausgezeichnet.
Anschließenden wurden bei einer Technikschau viele Fachgespräche geführt, an vergangene Erlebnisse erinnert und neue, zum Teil sehr konkrete Pläne für die Zukunft besprochen.

Text: Falk Dietrich & Michael Schulze, Team Öffentlichkeitsarbeit THW-Landesverband Sachsen, Thüringen

Im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 20. Ortsverbandsjubiläum veröffentlichte die Sächsische Zeitung am 25. April drei Artikel zum Thema.

zum 1. SZ Artikel

zum 2. SZ Artikel

zum 3. SZ Artikel

Hier ein weiterer Bericht in der Sächsischen Zeitung vom 05.05.2012

Bilder: D.Schmeißer, THW Zittau


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